Besonders für junge Eltern und in den ersten Lebensjahren des Kindes ist die Kommunikation zwischen Eltern und Kind oft eine große Herausforderung. Es ist schwierig, herauszufinden, ob das Baby friert, Hunger hat oder ob es nur einfach müde ist. Eltern fixieren sich auf den verbalen Ausdruck, während Babys versuchen, sich durch Körpersprache, Mimik und Gestik mitzuteilen. Die Zwergensprache greift diese Babyzeichensprache auf, um eine Brücke zwischen Eltern und Kindern zu schlagen. Die Interaktion zwischen Eltern und Kind wird durch einfache Handzeichen auf Basis der Gebärdensprache erleichtert. Das ist schnell erlernt, Fachwissen ist nicht erforderlich. Jeder Mensch bringt die Grundlagen dafür mit, denn uns Menschen wurde die intuitive Benutzung von Handzeichen zur Untermauerung des Gesprochenen bereits in die Wiege gelegt.

Die vereinfachte Verständigung

Die Babyzeichensprache hat ihren Ursprung in den USA. Sie wurde dort vor mehr als 20 Jahren als vereinfachte Form der Gebärdenzeichensprache entwickelt. Parallel zur verbalen Sprache verwenden Eltern die Babyzeichen, um alltägliche Tätigkeiten, Gegenstände und Eigenschaften zu symbolisieren, mit denen das Baby konfrontiert wird. Kinder können das Gesagte durch die Kombination von Wort und Zeichen leichter verstehen. Jedes Kind hat einen natürlichen Nachahmungstrieb; es lernt dadurch, zu kommunizieren und seine Bedürfnisse mitzuteilen, ohne das gesprochene Wort.

In England, Skandinavien, Amerika und Australien gehört das Erlernen der Babyzeichensprache bereits zum Standardangebot für junge Eltern. Vivian König gilt in Deutschland als Pionierin der Zwergensprache. Über viele Jahre lebte sie in England, wo sie das Baby-Signing kennenlernte. Dieses Konzept brachte sie nach Deutschland mit.

Die Bedeutung der kleinen Zeichen

Im Alter bis zu zwei Jahren teilen sich Kinder verstärkt über die Körpersprache mit, daher profitieren sie in diesem Alter von begleitender Babyzeichensprache. Diese Gesten funktionieren auch perfekt bei Kindern mit Einschränkungen wie einer Hörschädigung oder bei Kindern, die mehrsprachig aufwachsen.

Die Zeichen werden beim Sprechen und Handeln im Alltag erlernt, dabei untermalt eine einfache Handbewegung das Schlüsselwort. Als Geste für Trinken wird eine Hand zum Mund geführt, wie ein Becher, um den Satz „Möchtest du trinken?“ zu begleiten.

Die Herzensverbindung zwischen Eltern und Kind

Vivian König ist davon überzeugt, dass Babyzeichen Freude und Nähe erzeugen. Werden Kinder bereits von Anfang an in die gemeinsame Interaktion einbezogen, lernen sie frühzeitig die Wahrnehmung ihrer eigenen Bedürfnisse und deren Artikulation. Dieses Miteinander auf Augenhöhe stärkt die Beziehung zwischen Eltern und Kind, da die Kinder respektvoll in die Kommunikation einbezogen werden. Das ist besonders wichtig für die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und der emotionalen Ebene der Kinder.
Kinder können die ersten Babyzeichen schon im Alter von sechs bis neun Monaten nachahmen und anwenden. Im Zwergensprache-Netzwerk können Eltern einen Babyzeichen-Kurs belegen, um ihr Baby besser zu verstehen. Hilfe beim Erlernen der Zwergensprache bietet auch das kostenlose E-Book “Kommunikation zwischen Eltern und Babys”.

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